Nachgefragt: Was ist aus den Promovendinnen geworden?

Laura Hartmann und Gergana Lilligreen, Foto: Hochschule Worms

Seit Mai 2018 bzw. Januar 2019 arbeiteten sie an ihren Promotionen im Fachbereich Informatik. Zum Ende der Forschungsprojekte (siehe: "Viel lesen, viel schreiben, viel nachdenken") haben wir erneut die beiden Promovendinnen Gergana Lilligreen und Laura Hartmann besucht. Natürlich wollten wir wissen, was sich in den letzten Jahren getan hat.

Aktueller Stand der Promotion und Zukunftspläne

Mittlerweile stehen beide kurz vor dem Abschluss ihrer Forschungsprojekte. Gergana möchte danach weiterhin im Hochschulbereich arbeiten und informiert sich derzeit über passende Stellen wie Forschungs- und PostDoc-Stellen. Geeignete Hochschulprofessuren könnten ebenfalls von Interesse sein, da sie schon einige Jahre berufliche Erfahrung außerhalb der Hochschule hat. Im Rahmen des Forschungsprojektes SAARTE hat sie bis jetzt vier Publikationen mit Prof. Alexander Wiebel bei unterschiedlichen Konferenzen wie HCII (Human Computer Interaction International) und EuroVR veröffentlicht, die in ihre Dissertation einfließen. Eine fünfte Publikation ist im Moment eingereicht. Ihre aktuellen und auch frühere wissenschaftlichen Arbeiten sind unter https://www.researchgate.net/profile/Gergana-Lilligreen-Geb-Itsova-2/research nachlesbar. Aktuell arbeitet sie an der Fertigstellung ihrer Dissertation, die Abgabe ist noch für diesen Herbst geplant.

Die gute Laune geht den beiden Doktorantinnen nicht aus, trotz erschwerter Bedingungen in Coronazeiten. Foto: Dorothea Hoppe-Dörwald

Laura Hartmanns Forschungsprojekt MADISA (https://madisa.ztt.hs-worms.de) endet mit Ablauf dieses Jahrs, im Anschluss an die intensive Forschung geht es daran, die Doktorarbeit zu schreiben. Derzeit hat sie sechs Veröffentlichungen mit Prof. Steffen Wendzel bei verschiedenen Konferenzen und Journalen, u. a. dem Top-Journal Computers & Security, eingereicht. Geplant sind noch drei weitere Veröffentlichungen, die in die Dissertation mit einfließen sollen. Zeitgleich hält sie zusammen mit dem Team um ihren Hochschul-Betreuer Prof. Steffen Wendzel nach Förderprogrammen Ausschau, um eine mögliche Weiterfinanzierung mit einer neuen (Forschungs-)Stelle zu erhalten. Für diese Zeit ist die Finalisierung der Doktorarbeit geplant. Lauras Publikationen zu ihrem Projekt MADISA finden sich unter https://www.researchgate.net/profile/Laura-Hartmann/research.

Promovieren während der Pandemie

Gergana Lilligreen saß bei ihrer Umwelt-Fallstudie mit Outdoor Augmented Reality, bei der es um virtuelle Baumwurzeln und Blätter ging, nicht nur am Computer sondern verbrachte auch Zeit in der Natur. Foto: Dorothea Hoppe-Dörwald

Auch das Promovieren ist in Corona-Zeiten nicht immer einfach. Einiges ist nur erschwert möglich. Das Forschungsthema von Gergana, Augmented Reality, verbindet die reale Welt mit der virtuellen, somit kann vom Konzept aus nicht alles digital stattfinden. So musste sie z. B. für ihre letzte Fallstudie mehrere Usertests vor Ort durchführen, unter Einhaltung der Hygienevorschriften und ohne Studierende auf dem Campus, die als Testpersonen hätten agieren können. Hinzu kamen Kontaktbeschränkungen, wodurch diese Phase um ein Mehrfaches länger dauerte, als sie in Zeiten vor der Pandemie gedauert hätte.

Die Vereinbarkeit von Promotion und Familie ist im Lockdown auch schwieriger geworden – das Betreuen von (Grundschul-)Kindern muss Gergana als zweifache Mutter nebenher erledigen. „Es ist eine ganz besondere Situation, mit der wir alle im Moment zu kämpfen haben. Aber wir machen das Beste daraus und schauen nach vorne!“, sagt Gergana und bleibt positiv. Da man Konferenzen auch virtuell besuchen kann, konnte der Austausch weiterhin stattfinden.

Laura bleibt ebenfalls optimistisch in der jetzigen Lage. Der Austausch mit dem Projektpartner ist hierdurch gestiegen - Remote-Meetings ließen sich deutlich schneller und einfacher ansetzen, Fahrzeiten und Kosten konnten minimiert werden. „Klar, der direkte Austausch ist nicht mit den digitalen Treffen zu vergleichen. Aber ganz pragmatisch haben wir auch sehr gut gelernt, die Vorteile einer schnellen Kommunikation zu nutzen.“

Laura Hartmann sitzt in den Startlöchern, um die Ergebnisse der intensiven Forschungsarbeit jetzt in Form zu gießen. Foto: Dorothea Hoppe-Dörwald

Und was hilft, wenn die Luft mal raus ist?

In einer ähnlichen Situation zu stecken verbindet und da hilft es den beiden Doktorandinnen sehr, sich hin und wieder privat zu treffen und mal ganz was anderes zu tun. Das Abschalten fällt leichter und es lässt sich neue Energie schöpfen, die dann in das nächste Paper einfließen kann. Besonders schön ist es, jemanden zu haben, die in einer ähnlichen Situation steckt. Da muss man sich nicht groß erklären. Beide können ideal bei einem gemeinsamen Karaoke- oder Spieleabend abschalten.

Auf Nachfrage, ob sich denn das Lesen, Schreiben und Nachdenken lohnt, antworteten beide mit einem lachenden und weinenden Auge. Es sei die Mühe wert, auch wenn es nicht immer ganz einfach ist. Aber Durststrecken kennt wohl jeder. „Alle, die diese einmalige Chance bekommen, sollten sie auf jeden Fall nutzen!“, ergänzt Laura.