Mobilität im ländlichen Raum: Weintourismus als Schlüssel für nachhaltige Verkehrslösungen

Wie kann nachhaltige Mobilität in ländlichen Regionen gelingen? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Schwerpunktprofessur von Prof. Dr. Knut Scherhag an der Hochschule Worms. Das Transferprojekt zielt darauf ab, richtungsweisende Erkenntnisse zur Gestaltung der Mobilität der Zukunft zu gewinnen und praxisorientierte Lösungsansätze zu entwickeln.

Im Fokus der Schwerpunktprofessor steht die Frage, wie nachhaltige Mobilität in den weintouristischen Regionen in Rheinland-Pfalz gestaltet werden kann. Foto / Prof. Dr. Knut Scherhag

Weintourismus in Rheinland-Pfalz als Forschungsfeld

Als Forschungsfeld dient der Weintourismus in Rheinland-Pfalz. Für die Region hat der Bereich eine enorme Bedeutung. Denn mit einem Anteil von 70 Prozent stammt der Großteil der in Deutschland produzierten Weine aus dem diesem Bundesland. Unter dem strategischen Geschäftsfeld „Wein & Kulinarik" nimmt der Weintourismus eine führende Rolle in der touristischen Vermarktung der Urlaubsregionen ein.

Genau hier liegt jedoch auch das Problem, dem sich die Forschenden widmen. Zur Anreise und für die Mobilität vor Ort nutzen Weinreisende häufig den privaten PKW. Dies ist für die Besuchenden weder vorteilhaft, noch kann dem Wunsch vieler Reisender zu nachhaltigeren Reiseformen entsprochen werden. Die Schwerpunktprofessur geht daher der Frage nach, wie klimafreundliche Mobilitätsangebote in ländlichen Regionen geschaffen werden können, die speziell auf die Bedürfnisse von Weinreisenden zugeschnitten sind.

Ganzheitlicher Forschungsansatz mit allen Beteiligten

Um fundierte Antworten zu finden, bezieht das Projekt alle relevanten Stakeholder ein. Die Untersuchung berücksichtigt sowohl die Nachfrage- als auch die Angebotsseite. In einem ersten Schritt werden die Rahmenbedingungen für lokale Mobilität analysiert. Darüber hinaus untersuchen die Forschenden die Kriterien für eine klimaneutrale Anreise sowie für nachfragegerechte, nachhaltige Mobilität vor Ort.

Geplant sind unter anderem Befragungen von Verantwortlichen in den touristischen Orten, um deren spezifischen Herausforderungen zu identifizieren. Weitere Untersuchungen beschäftigen sich mit der Frage, wie die Komplexität des Vorhabens reduziert werden kann.

Ideale Verbindung von Forschung und Praxis

Die Einbettung in ein hochschulisches Forschungsprojekt schafft optimale Bedingungen für innovative Lösungen. Durch die Einbeziehung von Studierenden können kreative Ansätze entwickelt werden. Gleichzeitig profitiert das Projekt von der Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren, die die gewonnenen Erkenntnissen wiederum für sich nutzen können.